Heute tauchen wir ein in die faszinierende Welt der Psychologie – genauer gesagt in einen Effekt, von dem du wahrscheinlich noch nie gehört hast, der aber dein Gehirn ganz unbewusst beeinflusst.
Der sogenannte ‚Zeigarnik-Effekt‚. Klingt kompliziert? Ist es aber nicht!
Und es ist ein echter Klugscheißer-Fakt mit überraschenden Anwendungsmöglichkeiten im Marketing!
Der Zeigarnik-Effekt, geht zurück auf die Psychologin Bluma Zeigarnik und besagt im Grunde: Unser Gehirn merkt sich unerledigte Aufgaben besser als erledigte.
Sie stellte in den 1920er-Jahren folgendes in einem Café fest: der Kellner merkte sich die Bestellungen verschiedener Gäste ohne sie aufzuschreiben. Sobald er sie aber gebracht hatte, hat er sie kurz darauf wieder vergessen.
Unerledigte Dinge erzeugen in unserem Kopf eine Art ‚Spannung‘, die uns daran erinnert, sie abzuschließen.
Sobald die Aufgabe erledigt ist, wird diese Spannung abgebaut und die Information verblasst leichter.
Und jetzt kommt der für uns spannende Teil: Wir können diesen psychologischen Kniff clever im Marketing einsetzen, um die Aufmerksamkeit unserer Zielgruppe zu fesseln und sie zum Handeln zu bewegen? Hier ein paar Ideen dazu:
- Nutze “Cliffhanger”: In deinen Social Media Posts, Videos oder E-Mail-Serien kannst du am Ende etwas ankündigen, das noch kommt. ‚Nächste Woche verraten wir unser bestes Geheimnis für…‘ oder ‚Bleiben Sie dran für Teil 2 unserer exklusiven Anleitung!‘. Das erzeugt Neugier und hält die Leute bei der Stange.
- teile unvollständige Informationen: Tease deine Produkte oder Dienstleistungen an, ohne sofort alle Details preiszugeben. ‚Erfahren Sie, wie unser neues Verfahren Ihre Fassadensanierung revolutionieren wird – mehr dazu in Kürze!‘. Das weckt das Interesse, mehr zu erfahren.
- Erzähle fortlaufende Geschichten: Verteile eine Geschichte über mehrere Posts oder E-Mails. Jede Episode endet mit einem kleinen Cliffhanger, der zum Weiterlesen oder -schauen animiert.
- personalisiere Erinnerungen: Nutze E-Mail-Marketing, um Besucher an begonnene, aber nicht abgeschlossene Aktionen zu erinnern, z.B. ‚Du hast Artikel in deinem Warenkorb – möchtest du deine Bestellung abschließen?‘ oder ‚Deine Testphase endet bald – sichere dir jetzt alle Vorteile!‘.
- Nutze interaktive Elemente: Starte Umfragen oder Quizze, bei denen das Ergebnis erst später enthüllt wird. Das erzeugt ein Gefühl der Unvollständigkeit und motiviert zur Teilnahme und zum Warten auf die Auflösung.
- Zeige Verlaufs-Indikatoren: Fortschrittsbalken bei Anmeldeprozessen oder mehrteiligen Anleitungen. Das visuelle Signal der Unvollständigkeit motiviert Nutzer, den Prozess abzuschließen.
Wichtig ist, dass der ‚Cliffhanger‘ oder die unvollständige Information relevant für deine Zielgruppe ist und einen echten Mehrwert verspricht.
Denn: reißerische Taktiken ohne Substanz führen schnell zu Frustration und Schaden dir eher, als sie nutzen.
Der Zeigarnik-Effekt funktioniert am besten, wenn die Neugier echt ist und die Auflösung lohnenswert.
Dieser Effekt ist ein cleveres Werkzeug, um die Aufmerksamkeit deiner Zielgruppe zu fesseln und sie zum Handeln zu bewegen – wenn du ihn richtig einsetzt.
Du willst noch mehr Marketing-Geheimnisse und Strategien erfahren, die wirklich funktionieren?
Im nächsten Beitrag verrate ich Dir mehr.
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